Amerika 2024

Reiseplanung

Donnerstag, 18. April 2024
Wir wollten mal die Variante "London by train" ausprobieren. Daher standen wir früh auf und fuhren zuerst bis Basel mit dem TGV nach Paris Gare de Lyon. Mit der Metro gings weiter in den Nordbahnhof und dann mit dem Eurostar nach London. Fahrplantechnisch hat alles gut geklappt. Die Züge waren ziemlich ausgebucht und es war mit sehr viel Reisegepäck und kleinen Kindern relativ eng und laut.
In London fuhren wir direkt zum Hotel im Terminal 5, Zimmerbezug, Apéro, Znacht, Bett.

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Freitag, 19. April 2024
Wir durften uns in der Flughafenlounge mit Kafi und Zmorge bedienen, danach marschierten wir durch unterirdische leere Gänge zum Gate. Zum ersten Mal hatten wir die Gelegenheit, in einem A380 mit zwei Etagen zu fliegen. Der Flug war sehr ruhig und Essen und Getränke reichlich und lecker. Nach der üblichen Wartetei von mehr als einer Stunde an der Passkontrolle empfing uns Miami mit 30 Grad. Wir bezogen das Zimmer und liessen uns mit einem Uber und Hafenviertel bringen. Unglaublich, diese riesigen Hochhäuser und Tausende von Autos auf x Strassen. Vermutlich hätte ganz Lommiswil in einem der Häuser Platz. Etwas schlapp - wir sind nun sechs Stunden hinter euch, der Tag war daher umso länger - gingen wir schlafen.

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Samstag, 20. April 2024
Am Morgen früh bereits mit dem Shuttle zum Flughafen, dort unser Auto übernommen und nach Key West gefahren. Schöne Aussichten auf das Meer, allerdings alles privat, so dass man kaum die Gelegenheit hat, ans Meer zu gelangen. In Key West unser Hotelzimmer bezogen und dann verzweifelt einen Parkplatz gesucht. Abendessen in einem lauschigen Thai-Restaurant, Sonnenuntergang und dann noch ein letzter Drink.

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Sonntag, 21. April 2024
Nach dem Aufstehen suchten wir uns ein Café für ein Zmorge und ein wenig Koffein. Schon recht früh am Morgen waren ziemlich viele Leute unterwegs, die wohl die etwas kühleren Stunden nutzen wollten. Trotzdem war es schon wieder feuchtheiss. Danach suchten wir unser Auto, das wir gestern etwas widerrechtlich in eineer Wohnstrasse abgestellt hatten statt die Parkgebühr an einem öffentlichen Platz von 139 Dollar für 24 Stunden zu bezahlen. Nach einem Abstecher zum Fort von Key West fuhren wir danach über die Key-Inseln wieder retour und zum Everglades-Nationalpark. Die einzige Strasse führt etwa 45 Meilen durch den Park und bietet ein paar kleine Rundgänge über Holzstege durch Mangrovenwälder und Mammutbäume. Auch grosse blühende Tillandsien waren zu sehen. Und wir konnten ein paar Tierchen erspähen: Leguane am Strassenrand, einen Alligator und eine Schildkröte im seichten Wasser, eine schwarze Schlange am Holzgeländer, Ibisse, Geier und andere Vögel und an einem Baum viele schwarzgelbe Heugümper. Nach der zweistündigen Rückfahrt über zum Teil sechsspurige Autobahnen erreichten wir am Abend wieder Miami und assen noch etwas Kleines im hauseigenen Restaurant Miranda :-)

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Montag, 22. April 2024
Mit einem Uber-Taxi fuhren wir relativ früh zum Amtrak-Bahnhof in Miami, wo wir unser "Hotelzimmer" im Silverliner-Zug bezogen. Die Kabine ist einigermassen geräumig und hat ein eigenes WC mit Dusche. Unser Wagenbetreuer Dave erzählte, dass er bereits seit 27 Jahren bei Amtrakl arbeite. Er ist die ganzen 27 Stunden auf dem Zug verfügbar, kann dann in New York ein wenig ausschlafen und fährt dann wieder 27 Stunden zurück. Kurz nach der Abfahrt durften wir schon zum Gratis-Zmorge. Die Aussicht war etwas begrenzt, da es viel Wald entlang der Geleise gibt. Aber es gab immer wieder spannende Ausblicke auf riesige Weiden, typische Dörfer und viele Flüsse. Nach dem Lunch wurde es von Halt zu Halt etwas kühler und die Vegetation wechselte langsam von Palmen und Orangenbäumen zu Laubwald. Nach dem Sonnenuntergang herrschte eine tolle silbrige Vollmondstimmung, die wir bis zum Einschlafen geniessen konnten.

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Dienstag, 23. April 2024
Mit rund zwei Stunden Verspätung erreichten wir Washington - immerhin hatten wir dadurch die Gelegenheit, ein weiteres Zmorge im Zug zu erhalten. Nach der Ankunft marschiertgen wir zum Hotel und stellten das Gepäck ein. Danach machten wir uns auf zu den "musst-du-gesehen-haben": das Kapitol, das Lincoln-Memorial, das National Monument (=Obelisk) und das Weisse Haus. Die Gebäude sind riesig und die Stadt sehr grossflächig, daher marschiert man schnell mal ein paar Kilometer. Danach stand ein Besuch des historischen Museums an. Es ist unglaublich, was es dort alles gibt. Von Musikgeschichte über die ersten Siedler zu früheren Transportmitteln, berühmten Menschen und amerikanischen Essgewohnheiten wird alles abgedeckt und ist sehr spannend und realitätsnah ausgestellt.
Nach einem kurzen definitiven Zimmerbezug marschierten wir zum Union Market und assen ein Salätli mit Lachs und Forelle. Endlich mal etwas Gesundes. Wenn man das Dressing weglässt, ist es auch mal nicht süss. Gefühlt ist hier sonst jedes Essen irgendwie gesüsst. Danach fuhren wir mit der Metro noch an die Waterfront bei einem Nebenfluss des Potomac. Entlang des Wassers gibts viele Restaurants und Geschäfte und dementsprechend etwas Trubel. Und jetzt sind wir kaputt.

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Mittwoch, 24. April 2024
Als erstes besuchten wir ein weiteres Museum, das Naturhistorische. Besonders beeindruckend war die riesige Ausstellung der Edel- und Halbedelsteine, darunter sogar ein paar Exponate aus der Schweiz (Binntal und andere).
Nach einem eher bescheidenen Zmittag fuhren wir mit der Metro Richtung Georgetown, einem historischen Stadtteil. Die Häuser dort erinnern ein wenig an die englischen Backsteinhäuser. Mit dem Bus gings wieder in die Stadt und weil so schön war, ins nächste Museum, das National Air and Space Museum (Luftfahrt und Apollo-Ausflüge). Der Hunger trieb uns dann wieder an die Waterfront, wo wir ein Grillrestaurant besuchten. Das Essen war teuer, dafür aber nicht mal so gut. Wir haben schon genug von amerikanischem Essen. Der Verdauungsspaziergang führte uns noch zum Jefferson Memorial, spannender waren aber daneben die vielen Gänse mit ihren jungen Bibelis. Ein längerer Fussmarsch führte uns dann zur nächsten Metrostation, und die Metro ins Hotel. Gemäss Schrittzähler sind wir heute 24 Kilometer gelaufen. Im Vergleich zu den gestrigen 30 Kilometern sind wir etwas abgefallen :-).

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Donnerstag, 25 April 2024
Der heutige Tag stand im Zeichen der "Überfuhr" (Papi weiss, was das ist :-)) nach Denver. Den Flughafen in Washington erreichten wir per Metro und benötigten dazu rund eine Stunde Fahrzeit. Die Zeit dort reichte noch für ein ausgiebiges English Breakfast in einem französischen Bistro. Kurz vor der Landung konnten wir bereits die verschneiten Rocky Mountains sichten. Nach der Zugfahrt vom Flughafen Denver in die Stadt, einem späten Mittagessen und einer Fahrt mit einem Uber-Taxi konnten wir unsere kleine Wohnung für die nächsten beiden Tage beziehen. Sie befindet sich in einem Quartier mit vielen schönen kleinen Häusern. Mit dem Bus fuhren wir noch einmal in die Stadt. Da es etwas regnerisch war, blieben wir nicht allzulange. In einem sehr gut ausgestatteten Lebensmittelladen kauften wir Salat, Müesli für morgen früh und Proviant für die morgige Tour, danach gabs einen ruhigen Abend "daheim".

Freitag, 26 April 2024
Für heute hatten wir ein Gruppenreise in den Rocky Mountain National Park gebucht. Um 9.00 Uhr fuhren wir in einer Zehnergruppe los. Der Guide erzählte viele spannende und lustige Begebenheiten. Sein Sprechtempo war etwas herausfordernd für uns, aber das Meiste haben wir einigermassen verstanden. Im Park sind viele Strassen geschlossen, da es noch ziemlich viel Schnee gibt. Wir konnten aber bis auf rund 3000 Meter hoch fahren. Die Highlights waren ein kleiner Wasserfall, die Aussicht von ganz oben und ein paar Tiersichtungen (wilde Truthähne, Rehe mit grossen Ohren, ein grosser Elch von hinten und Weisskopf-Seeadler).

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Samstag, 27. April 2024
Früh morgens erhielten wir die Meldung, dass unser Zug von Denver nach Salt Lake City sich um ca 2.5 Stunden verspäten würde. Statt heute Abend um 23.00 Uhr würden wir somit ca um halb zwei Uhr morgens in Salt Lake City eintreffen. Zusätzlich ist das Wetter heute sehr grauslich kalt und regnerisch.. Die Zugfahrt würde wohl nicht die erhofften schönen Ausblicke bieten. Daher stornierten wir die Plätze im Zug und buchten einen Flug. Nach der Ankunft und der Fahrt mit dem Tram ins Stadtzentrum, bummelten wir ein wenig durch die Stadt. Abgesehen von den vielen Mormonentempeln gibt es nicht allzu viele Sehenswürdigkeiten. Wir freuen uns nun, dass wir die Grossstädte hinter uns lassen und durch die Nationalparks fahren können. Und wir güggseln auf dem Fahrplan, wo unser Zug bleibt. Inzwischen ist die geplante Ankunftszeit noch einmal 30 Minuten später. Zum Glück sind wir nun schon im warmen Hotel.

Sonntag, 28. April 2024
Mit dem Trämmli fuhren wir zurück zum Flughafen, um unser Auto in Empfang zu nehmen. Wir haben ein für amerikanische Verhältnisse normal grosses Auto gemietet. Die Fahrt durch den Nine Mile Canyon war sehr eindrücklich. Die Felsformationen mit ihren unterschiedlichen Farben und Schichten sind unglaublich interessant. An verschiedenen Orten sind zudem uralte Felsmalereien zu sehen, die meist Tiere zeigen. Danach folgten wir unserem Navi Richtung Etappenziel. Als die Strasse zuerst in einen unbefestigten Weg mündete, der immer schmaler wurde, entschlossen wir uns, besser wieder umzukehren. In Price ging die Suche nach einem Zimmer los. In meiner Erinnerung waren die Motels auf unserer Hochzeitsreise immer sehr angenehm. Die sind nun aber wohl auch vierzig Jahre älter geworden und nicht mehr so toll, dafür teuer. Egal, der Tag hatte ja genügend Highlights.

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Montag, 29. April 2024
Neuerdings gibt es sogar in amerikanischen Hotels/Motels ein Frühstück. Aber egal in welcher Hotelkategorie, es wird alles in Pappbechern, Plasticgeschirr und mit Plasticbesteck serviert. Für uns recycling-gestählte Europäer ist das sehr gewöhnungsbedürftig. Als erstes fuhren wir heute zum Fishers Tower, einer imposanten Felsformation. Noch eindrücklicher war die Fahrt dorthin, wieder durch sehr beeindruckende Felslandschaften und meist entlang dem Colorado-River. Der ist übrigens so braun, weil er den ganzen Tag in der Sonne liegt :-). Ein Abstecher führte uns ins Castle Valley, danach blieb genügend Zeit, den Arches Nationlapark zu besuchen. Bei unserem ersten Besuch gab es eine Strasse durch den Park und ein paar sandige Fusswege. Ein paar Jahre später war der Park ziemlich überlaufen und die Fusswege waren geteert. Und heute kommt man ohne eine online-Reservation gar nicht mehr hinein. Glücklicherweise konnten wir kurz vor dem Eingang den Eintritt noch buchen, mussten dann aber trotzdem 20 Minuten in der Schlange anstehen. Es hat sich trotzdem gelohnt. Von hohen, spitzen, halbrunden und bogenförmigen Felsen in roten, weissen, grünen und schwarzen Farbtönen war alles vorhanden. Am Abend erreichten wir Moab, wo wir uns ein Motel suchten und dann eine wirklich gute Pizzeria fanden. Am Nebentisch ein etwas gross geratener Amerikaner, der seine Pizza zusammengefaltet als Brotersatz zu einer riesigen Portion Nudeln ass.

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Dienstag, 30. April 2024
Auch heute gabs hauptsächlich Steine und Felsen zu bewundern, allerdings dieses Mal von oben. Zuerst stand der Dead Horse State Park auf dem Programm, danach der obere Teil vom Canyonlands National Park. Dieser befindet sich zwischen 1700 und 1900 Höhenmetern, so dass man überall eine grossartige Aussicht auf die durch den Green River und den Colorado River eingeschnittenen Canyons hat. Wir unternahmen ein paar kleinere Wanderungen zu verschiendenen Aussichtspunkten, die Aussicht war jedes Mal wieder eine komplett andere. Morgen wollen wir den unteren Teil des Parkes besuchen, der befindet sich rund 150 Kilometer Umwegsfahrt vom oberen Teil entfernt. Am späten Nachmittag fuhren wir schon mal in diese Richtung und fanden in Monticello, Utah eine Übernachtungsmöglichkeit in einem Zeltlager / the Domes) auf 2200 Metern über Meer. Die Zelte sind kuppelförmig, sehr gross und mit allen Schikanen inklusive Heizung ausgerüstet. Zu jedem Zelt gibt es ein separates WC/Duschhäuschen. Im Städtchen (gleich viele Einwohner wie Lommiswil) fanden wir ein ausgezeichnetes thailändisches Restaurant. Und jetzt, zurück beim Zelt, geniessen wir den klaren Sternenhimmel.

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Mittwoch, 1. Mai 2024
Nach einer ruhigen Nacht sind wir direkt zu den Needles gefahren, dem zweiten Teil des Canyonland National Park. Die Hin- und Rückfahrt war eindrucksvoll, der Park war nicht ganz so spannend. Die Needles sind nur von Weitem zu erkennen. Diese Seite des Parkes ist eher für Wanderer, die mehrtägige Wanderungen unternehmen. Von dort ging es direkt in Richtung Mesa Verde NP. Unterwegs fanden wir ein kleines und nettes Bed & Breakfast abseits jeglichen Verkehrs. Es ist ein amerikanisches Heim wie aus dem Bilderbuch: viele nette Kleinigkeiten und Blumen auf der Veranda und im Haus und zwei ältere sehr freundliche Betreiberinnen. Nach dem Zimmerbezug fuhren wir gleich weiter in den Park. Sensationell, wie die dort vor rund 700 Jahren ansässigen Pueblo-Indianer ihre Dörfer (Cliff-Dwellings) in die Felsöffnungen gebaut haben und das auf einer Höhe von 2500 Metern über Meer. Nach der Besichtigung fuhren wir zurück in die Stadt Mancos in ein typisches amerikanisches Restaurant mit dem üblichen Sortiment von Burgern, frittiertem Zeug und Pommes. Man sieht den Amerikanern diese Essensgewohnheit durchaus an. Anschliessend Rückfahrt zu unserer Unterkunft.

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Donnerstag, 2. Mai 2024
Heute war eine lange Fahrt via Monument Valley zum Grand Canyon vorgesehen. Das Zmorge im Bed and Breakfast fiel aus, da wir früh los wollten. Stattdessen haben wir ein Säckli mit Früchten und zwei ausgezeichneten Kuchenstücken (Geburtstagskuchen, hihi) erhalten. Die Fahrt durch das Navajo-Reservat war geologisch spannend, obwohl es eigentlich nur extrem weite Ebenen mit einzelnen Felsformationen gibt. Das Land ist nur sehr spärlich besiedelt. Da es beim Monument Valley eine lange Warteschlange gab und wir die Monumente von aussen auch schon gesehen haben, sind wir direkt zum Grand Canyon durchgefahren. Der Canyon ist wirklich gewaltig, erstreckt sich bis zum Horizont und der Fluss befindet sich 1300 Meter tiefer. Wir sind den südlichen Weg durchgefahren und haben an jedem Aussichtspunkt gehalten. Kurz vor Sonnenuntergang haben wir das Ganze wiederholt, bevor wir ins benachbarte Städtchen in ein Steakhouse und anschliessend ins Hotel weitergefahren sind. Nun sind wir etwas kaputt, der Tag war durch eine weitere Zeitverschiebung noch eine Stunde länger.

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Freitag, 3. Mai 2024
Heute erkundeten wir den westlichen Teil des Parks. Dies war nur mit dem Shuttlebus oder zu Fuss möglich. Und wir Schweizer gehen natürlich zu Fuss entlang des 11.8 Kilometer langen Grates. Die Ausblicke waren grandios und die Luft roch frisch nach Kiefern. Am Mittag erreichten wir den Endpunkt und fuhren mit dem Shuttle-Bus zurück zu unserem Auto. Den Nachmittag verbrachten wir damit, rund 480 Kilometer zu unserem nächsten Übernachtungsort zu düsen. Die Fahrt war zwar lang, aber abwechslungsreich: von den Kiefernwäldern im Grand Canyon über sehr trockene Gebiete zu Wiesen und Wäldern in der Region des Bryce Canyons. Unterwegs überquerten wir den Glen-Canyon-Damm am Ende des Powell-Stausees und schauten uns kurz die imposante Anlage an. Um 20.20 Uhr erreichten wir das letzte Dörfchen, wo wir auf den letzten Drücker im einzigen noch offenen Restaurant ein Steak, eine Forelle und haufenweise Salat und Gemüse bekamen. Übernachten tun wir in einem voll eingerichteten Blockhaus.

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Samstag, 4. Mai 2024
Heute stand ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm, der Bryce-Canyon. Die Aussicht der als "Amphitheater" bekannten Felsformation ist so schön, dass es bald schon kitschig ist. Leider fanden das auch viele andere Leute, es war brechend voll. Vom Sunset Point wanderten wir etwas dem Grat entlang und fuhren danach bis zum Ende des Parks. Und siehe da, bei beiden Aktivitäten war es viel ruhiger. Auch der Bryce Canyon erstreckt sich bis auf rund 2800 Meter über Meer, daher gabs sogar noch etwas Schnee. Wieder zurück, besuchten wir das Kodachrome Basin, das berühmt ist für seine "Kamine", hochaufragende Steinformationen. Und dann gings auf dem Highway 12 über 150 Kilometer nach Norden. Der 12er ist als "Scenic Route" - sehenswerte Strasse - gekennzeichnet und das war es wirklich. Nach jeder Kurve gab es noch tollere An- und Ausblicke. Das absolut Grösste war der Ausblick vom "Hole-in-the-Rock-Overlook": unter uns Meile um Meile verschiedenfarbige und verschiedenformige Felsen und Hügel. In Hanksville haben wir wieder ein Blockhaus für die Nacht gefunden. Es ist sogar mit einer Kitchenette ausgestattet und wir freuten uns, wieder mal Spaghetti kochen zu können. Pfannen, Geschirr und Salz waren vorhanden, aber dann fehlte doch noch etwas Entscheidendes, siehe Beweisbild :-(. Immerhin gibt es gleich nebenan ein sehr gutes Steakhouse.

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Sonntag, 5. Mai 2024
Nach einer stürmischen Nacht folgte ein sehr windiger Tag. Auf dem Programm stand der Capitol Reef National Park mit vielen - wer hätte das gedacht - Felsformationen. Eine Frau gab uns gestern den Tipp, unbedingt einen der im Park hergestellten Früchte-Pies zu versuchen, das seien die besten. Ich sage mal so: wir mögen unsere Wähen lieber. Bis zur nächsten Übernachtung in Escalante spulten wir wieder ein paar Kilometer ab. Um doch noch etwas Bewegung zu haben, besuchten wir dort den Petrified Forest State Park. Es gibt einen sehr schönen Rundweg entlang Hunderter versteinerter Baumstämme, die in allen Farben leuchten. Das Wetter wechselte im Minutentakt von leichtem Regen zu Sonne zu Sturmböen. Abends war eine Pizza angesagt, da ausser dem kombinierten Kleiderladen-Souvenirshop-Bücherladen-Kafi-Pizza-Beizli alles andere geschlossen war. Die Pizza war aber tatsächlich schön knusprig und lecker.

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Montag, 6. Mai 2024
Heute morgen war unser Auto ein wenig reifüberzogen. Wir fuhren noch einmal zum Bryce Canyon. Dort hatte es sogar geschneit, die ganzen roten "Hoodoos" (Felssäulen) waren weiss überzuckert - ein spezieller Anblick. Wir holten die Wanderung nach, die wir beim letzten Mal versäumten: den Navajo-Trail runter bis zum Grund des Canyons und auf der anderen Seite wieder hoch. Nach jeder Kurve gab es wieder neue Einblicke in die Felsformationen. Am lustigsten waren aber die verschiedenen Streifenhörnchen (Squirrels), die vor uns herhüpften. Weiter ging die Reise Richtung Zion National Park. Die Anfahrt war ziemlich spektakulär, der eigentliche Park war aber so überlaufen, dass er nur noch mit Bewilligung oder mit einem Shuttlebus besichtigt werden konnte. Daher verzichteten wir darauf und fuhren nach Hurricane, wo wir wieder ein Minihäuschen gebucht hatten. Ein zusätzlicher Ausflug zum nahegelegenen State Park erwies sich als nicht so interessant. Daher freuten wir uns umso mehr darauf, dass wir heute tatsächlich einen Herd zur Verfügung hatten und endlich Spaghetti kochen konnten.

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Dienstag, 7. Mai 2024
Das Thema heute war: vom Schnee ins Feuer, respektive zuerst in den Snow Canyon State Park und danach ins Fire Valley. In beiden Parks unternahmen wir kleinere Wanderungen durch spannende geologische Felsformationen. Danach fuhren wir zwei Stunden durch die Wüste in die grosse, laute, bombastische, nie schlafende Stadt Las Vegas. Hier ist alles etwas grösser als sonst: überall in den Strassen Musikbeschallung, daneben Strassenkünstler, die auch gehört werden wollen. Sehr viele flanierende Menschen in allen Schattierungen und Kleiderstilen, gerne auch mit recht wenig Kleidung. Riesige dauerblinkende Werbeflächen, sogar auf Autos, die nur zu diesem Zweck die ganze Zeit durch die Stadt fahren. Wir besuchten die Fremont-Street, eine Einkaufs- und Entertainment-Strasse, in der das alles komprimiert zu sehen und zu hören ist - nach kurzer Zeit waren wir komplett überflutet von all den spannenden Eindrücken und fielen todmüde ins Bett.

Mittwoch, 8. Mai 2024
Nach einer tatsächlich ruhigen Nacht fuhren wir aus der Stadt raus ins Desert Valley. Die Fahrt dauerte rund zwei Stunden und führte nach der Stadtgrenze fast nur durch unbewohntes Gebiet - unglaublich, die Ausmasse hier. Im Desert Valley standen der Zabriskie Point, die Sanddünen und die Fahrt über den Badwater Trail auf dem Programm. Der tiefste Punkt hier ist rund 80 Meter unter Meereshöhe. Imposant waren der trockene Salzsee und die gelb blühende Wüste. Wieder zurück in Las Vegas reservierten wir Plätze fürs Znacht in einem weiter weg gelegenen Hotel. Zuerst benötigten wir eine Viertelstunde, um überhaupt aus unserem Hotel zu kommen - zur Lobby, dann an allen internen Restaurants vorbei und an allen Geldspielautomaten herumkurven. Den Bus wollten wir nicht nehmen, weil der extrem langsam ist, das Laufen dauerte dann doch länger als geplant. Und im Zielhotel angekommen, brauchst du noch einmal eine Viertelstunde, bis du vollkommen erschöpft und verschwitzt gerade noch rechtzeitig beim Restaurant bist. Um dann zu erfahren, dass trotz Reservation erst in 10-15 Minuten ein Tisch frei wird.
Nach dem Essen bei sehr lauter Musik und langen Wartezeiten marschierten wir noch einmal 40 Minuten zum Stratosphere Tower, wo wir die Stadt bei Nacht aus dem 109. Stockwerk bestaunen konnten.

Donnerstag, 9. Mai 2024
Endlich mal ausschlafen und dann ein echtes Kafi organisieren: 15 Minuten durchs ganze Hotel marschieren, draussen die Fussgängerbrücke über die vierspurige Strasse, im anderen Hotel an die Espressobar, warten, bestellen, warten, trinken und wieder zurückgehen, und schon war eine Stunde um.
Mit dem Bus fuhren wir später fast ans andere Ende der Stadt und besuchten den Pawn Shop (Pfandleihe), der aus einer TV-Serie bekannt ist. Lustig, wenn man so was in echt sieht. Und man glaubt es kaum, sie hatten tatsächlich zwei Bierkrüge aus Zürich im Angebot. Einen haben gekauft. Auf dem Rückweg musste Madame im einzigen Hotel, in dem noch Quarters (25-Cent-Münzen) in den Daddelautomaten akzeptiert werden, ihr Münz loswerden. Ein paar Mal klingelte tatsächlich ein kleiner Gewinn in die Schale, am Schluss war aber alles weg. Danach besuchten wir das Hotel Venetian. Im Innern gibt es eine Nachbildung der Piazza San Marco inklusive Fluss und Gondeln mit singenden Gondolieri. Ein Teil des überdachten Platzes ist im künstlichen Tageslicht zu sehen, der zweite Teil in der Abenddämmerung. Rundherum viele Geschäfte und Restaurants. Nur die Tauben fehlten. Draussen dann die Rialtobrücke, allerdings mit Rollbahnen statt mit Treppen.
Heute Abend haben wir Tickets für eine der berühmten Las Vegas-Shows. Morgen früh gehts zum Flughafen, wo wir das Auto abgeben. Zuerst fliegen wir nach Los Angeles, von dort nach London. Am Samstag Nachmittag bringt uns Easyjet dann nach Genf und die SBB nach Lommiswil. Bis dann und tschüss.